Steigende Rohstoff- und Energiepreise sowie die Verknappung bzw. Endlichkeit
natürlicher Ressourcen stellen eine zunehmende Herausforderung dar. Es ist
daher unumgänglich, die Nutzung von Abfällen als Rohstoff- und Energiequelle
weiter voranzutreiben. Vor allem bei den biogenen Abfällen sind noch Potenziale
vorhanden, die es zu heben gilt. Insbesondere die Intensivierung der getrennten
Sammlung von Küchen- und Nahrungsabfällen könnte hier einen wichtigen Beitrag
leisten. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Qualität der
getrennt erfassten Bioabfälle insgesamt nicht leidet.
Im März 2022 wurde eine so genannte „kleine“ Änderung der
Bioabfallverordnung (BioAbfV) beschlossen. Diese dient vor allem dazu,
den Eintrag von Kunststoffen in die Umwelt durch die bodenbezogene Verwertung
von Bioabfällen zu reduzieren. Die BioAbfV gilt auch für verpackte Bioabfälle
bzw. Lebensmittelabfälle. Zur Umsetzung der Anforderungen der BioAbfV an die
Fremdstoffentfrachtung sind technische und organisatorische Maßnahmen sowohl
im Hinblick auf die Behandlung als auch die getrennte Sammlung von
Bioabfällen erforderlich.
Angesichts steigender Energiepreise rückt die Gewinnung von Energie aus
biogenen Abfällen zunehmend in den Fokus. Hinsichtlich der Nutzung von
Biogas werden verschiedene Konzepte verfolgt wie z. B. der Einsatz in
Blockheizkraftwerken, die Aufbereitung und Einspeisung in das Erdgasnetz
oder die Nutzung als Kraftstoff.
Vor diesem Hintergrund werden beim 34. Aachener Kolloquium für Abfall- und
Ressourcenwirtschaft Vertreterinnen und Vertreter des nordrhein-westfälischen
Umweltministeriums, der Kommunen, der Betreiber von Bioabfallbehandlungsanlagen,
der Verbände sowie der Wissenschaft und Forschung in Fachvorträgen einen
Überblick über den aktuellen Stand der getrennten Sammlung und Verwertung von
biogenen Abfällen sowie neue Entwicklungen bzw. Projekte geben. Eine Podiumsdiskussion
bietet Gelegenheit, die Chancen einer Intensivierung der getrennten Sammlung und
Nutzung von Bioabfällen als Rohstoff- und Energielieferant sowie mögliche
Risiken mit einem Expertenkreis zu erörtern.
Das Programm zum 34. Aachener Kolloquium für Abfall-
und Ressourcenwirtschaft steht Ihnen hier zur Verfügung.